
Ich zittere schon früh morgens. Nein, nicht weil ich als bierliebender Bundyianist schon früh verlangen habe den Kronkorken von der Flasche zu beißen und mich zu berauschen. Obwohl das gar nicht so schlecht klingt. Ich zittere aus einem anderen Grund und mir kommen die Tränen, wenn ich an ihn denke – meinen Chef. Er ist ein einziger Schließmuskel, ein Einlauf einer fetten Krankenschwester, ein Pferdetritt ins Gesicht. Er ist das Oberhaupt einer desorganisierten Bande von Mitarbeitern, deren Abteilungen im ewigen Kampf mit der Begriffsstutzigkeit sind. Und wenn mir das schon auffällt dann soll das was heißen. Schließlich verschlafe ich die meisten Stunden meines Arbeitstages.

Mein Chef und ich – eine lustige Geschichte über den Alltag im Büro
Früh morgens, wenn ich kalte Butter über eine Scheibe schwarzen Toast kratze, denke ich mir schon – welcher Stress wird heute wohl wieder über mich hereinbrechen. Und mein gemüht wird so schwarz wie der Kaffee. Es gibt so viele Unternehmen wo ich mich hätte bewerben können. Warum nur bin ich an einer Arbeitsstelle mit so einem Chef gelandet. Oder ist es gar egal, wo man arbeitet? Vielleicht sitzt am Kopf jeder Firma so ein Dirigent der blöden Ideen, ein Matador der Falschannahmen, ein Vorgesetzter der nachgelassenen Arbeitsmoral. Wie heißt noch gleich die Pointe des Vergleichswitzes zwischen einer Krawatte und eines Ochsenschwanzes? Der Ochsenschwanz bedeckt das ganze Arschloch!

Morgendliche Gedanken über den Chef und die Arbeit
Nach dem Frühstück schleppe ich mich noch schlaftrunken zur Arbeit. Ich setze mich auf meinem Platz und begrüße meine infantilen Kollegen, über die ich zu gegebener Zeit in diesem Blog auch eine Predigt halten werde. Nun gut, ich sitze also an meinem Arbeitsplatz, wische mir die Überreste vom Schlafsand aus den Augen und kontrolliere heimlich meinem Atem. Alles gut, die sechs Bier zum Abendprogramm gestern sind nicht zu riechen. Da knallt die Tür auf. Hochnäsig stolziert er herein. Er ist da – mein Chef!

Der wiederkehrende Bürowahnsinn
Jeden Morgen geschieht zur gleichen Zeit – in allen Unternehmen dieser Erdscheibe dasselbe. Chefs aller Formen und Farben durchstreifen ihre untergebenen Abteilungen und begrüßen alle. Das tun sie nicht um nett zu sein. Nein, eher ist es eine heimliche Anwesenheitskontrolle, eine Stimmungsbilderstellung und vor allem ein Walk wie ein Model über die Bühne. Sie lieben es im Rampenlicht zu stehen. Sie wissen wer am meisten Geld in diesem Unternehmen verdient. Nämlich das sind sie selbst. Sie haben die teuersten Anzüge, die hochpoliertesten Schuhe und die funkelnsten Uhren. Auf der Straße würde man sie vielleicht nicht wahrnehmen, da sind sie ein jedermann. Aber früh morgens, wenn die Frisur noch sitzt und die Schweißflecken im Hemd noch nicht so groß sind – da fühlen sie sich wie ein Star.

Der ständig meckernde Chef
Nachdem mein Chef den Raum betreten hat, steuert er gleich auf mich zu. So wie jeden Morgen! Und jeden Morgen werde ich sogleich angebrüllt „stehlen sie keine Büromaterialien, kein Schweinkram herunterladen, auch wenn es heiß ist – ziehen sie sich eine Hose an, seien sie einmal nüchtern, hören sie auf ständig über mich in ihrem Blog zu schreiben“. Dieses Gelaber müssen sich wohl viele orthodoxe Bundyianisten, wie ich einer bin, täglich auf Arbeit anhören. Doch ich verstehe nicht was er mir damit sagen möchte. Ein kluger Rat, den ich verinnerlicht habe, ist „sperre den Lärm aus“.

Was tun Chefs eigentlich den ganzen Tag?
Was tut ein Chef eigentlich so den ganzen Tag? Die eigentliche Arbeit machen ja andere. Er selbst ist ja nur dazu da falsche Anweisungen zu geben und den Mitarbeitern ständig ihre Fehler aufzuzeigen. Mehr macht er eigentlich nicht. Wenn er wenigstens eigene bzw. fremdverschuldete Fehler auch mal korrigieren würde. Dann hätte er sein eigenes Büro vielleicht auch verdient. Aber er meckert eigentlich nur den ganzen Tag. Man könnte denken man wäre nicht auf Arbeit unter kompetenten Leuten, sondern im Streichelzoo bei den Ziegen, die einem anblöken und die Hörner in die Rippen rammen.

Die dummen Sprüche der Chefs
Warum sind so viele Chefs eigentlich so miserable Sprücheklopfer? Doch selber merken sie es nicht – dann alle lachen gezwungener maßen über seine Witzchen. Was er nicht weiß ist, dass die lustigsten Geschichten erst kursieren, wenn er den Raum verlassen hat. Wahrscheinlich denk der Chef noch hinter der geschlossenen Tür wie sehr seine Witze ankamen – schließlich lacht die Belegschaft den halben Tag weiter.

Der Chef hat keine Ahnung
Sowieso ist mein Chef nicht gerade der hellste. Manchmal denke ich sogar ernsthaft darüber nach ob ich Hilfe holen soll – der liegt doch bestimmt im Wachkoma. Was er sagt ergibt doch so oft keinen Sinn. Er weiß nicht was um ihn herum passiert und ständig wiederholt er den gleichen Satz „Was machen sie gerade?“. „Was ich mache? Ich mache nichts!“. Seitdem ich meine Festeinstellung in diesem Unternehmen eingeklagt haben – werden die mich nicht mehr los. Und damit ist die Frage derjenigen Leser, die sich fragen warum ich nicht gekündigt werde bzw. ich freiwillig gehe geklärt.

Lustige Spassbilder aus dem Büro-Alltag






