
Ein schwerer traumloser Schlaf endet. Die verklebten Augenlider reißen langsam auf. Ein heller nebelhafter Schimmer schmerzt in den Pupillen. Es dauert einige Sekunden, bis sich der Blick scharf stellt. Was ist nur gestern geschehen? Es sind keine Erinnerungen mehr vorhanden. Im Kopf ein pochender Schmerz. Auf der Zunge ein widerlicher Geschmack von Zigarettenkippen und erbrochenem. Ohje, wieviel habe ich denn gestern Abend getrunken?

Nach dem Besäufnis kommt der Kater
Eigentlich weiß man es schon vorher das man am Tag nach der Feier verkatert sein wird. Man nimmt sich stets vor nach jedem Bier ein Glas Wasser zu trinken und es ruhig angehen zu lassen. Hat man seinem Ehepartner doch vorher noch versprochen – nicht zu tief ins Glas zu schauen. Am nächsten Morgen grübelt man dann stets nach einer reuevollen Entschuldigung. „Schatz, du hast es doch versprochen!“ – „Ja mein Schatz, du hast Recht. Ich habe mich versprochen!“.

Trink-Strategien gegen den Kater
Es bringt einfach nichts sich vorher Trink-Strategien einfallen zu lassen. Regeln welches einen maßvollen Alkoholkonsum gewährleisten sollen. Ab dem ersten Schluck beginnt das Gehirn diese Regeln für nicht mehr so wichtig zu halten. Man sollte sich beim Alkohol trinken eben nicht auf sein Gehirn verlassen. Man kann sich ja auch nicht selbst am Hirn operieren. Ab einem gewissen Punkt, meist nach drei Bier und 4 Schnaps, geht es nicht mehr weiter und man weiß nicht mehr was man tut.

Wie der Alkohol den Kopf verdreht
Wie viele Musikband, quer durch die Genres, wollten wir in der Bierrunde gründen? Und wie viele geniale Firmenideen waren im Suff geboren? Nichts hat sich verwirklicht. Betrunken sieht man die Welt halt durch eine „alles leichter machende” Brille. Der Alkohol verdreht den Kopf. Ich kann gar kein Instrument spielen und eine Firma unter meiner Leitung hätte wohl auch keine Erfolgschancen. Schließlich schaffte ich zu Schulzeiten nicht mal meine Hausaufgaben richtig zu machen. Obwohl die Lösungen im Schulbuch standen.

Alkohol motiviert zu dummen Aktionen
Alkohol motiviert einen zu Leistungen, die man nicht erreichen kann oder auch gar nicht erreichen will. So wie Nietzsches sagte: „Setz dir hohe Ziele und geh daran zu Grunde“. So sagt auch der Alkohol in deinem Blut – „hol dein Handy aus der Tasche und ruf dein(e) Ex-Freund(in) an“. Oder „du bist doch viel stärker als der Typ da drüben”. Und der Klassiker auf jeder Feier ist das Aussprechen von tiefen Gefühlen der Zuneigung gepaart mit tief verborgenen Geheimnissen, ala „Ich liebe dich mein Freund, aber vor allem habe ich ein Auge auf deine Freundin geworfen“.

Die verkaterte Reue
Im besoffenen Zustand kommen einem häufig solche Ideen. Doch erst am nächsten Morgen erlangt man verkatert das Bewusstsein über die Konsequenzen. Das blaue Auge, die schmerzenden Weichteile und 584 Benachrichtigung auf dem Smartphone sind ein schlechtes Zeichen und eine Bestätigung das man sich nicht zum maßvollen Umgang mit Alkohol zwingen kann. Aber egal wie heftig der Kater und die Reuegefühle auch sind – beim nächsten Mal wird man es mit dem Alkohol wieder übertreiben.

Die Nacht war wild und nass, die Biergläser wurden in rauen Mengen geleert und die Lachmuskeln bis zur Erschöpfung strapaziert. Doch am nächsten Morgen werden die lustigen Bilder, die man gemacht hat, wohl das Einzige sein, was einem ein Lächeln ins Gesicht zaubert – denn der Kater hat einen fest im Griff.
…

…

Gib mir Feuer, Kumpel
…
