
Alles ist so grau an diesem Morgen. Durch das offene Fenster hört man kein Vogelgesang, keine gezwitscherten Melodien – sondern nur lautes krähen. Die Sonne versteckt sich hinter den Wolken und die Stimmungslage ist im Keller.

Die Pflichten eines Familienmenschen – Depressionen vorprogrammiert!
Viel zu müde ist das Gemüt um einen klaren Gedanken zu fassen. Zu sehr steckt die Seele noch in dem schönen Traum gefangen – den man gerade noch Träumte. Aber warum geht es mir heute morgen so mies? Der Tag hat doch gerade erst angefangen und schon stecke ich in einem depressiven Loch.

Jammervolles Klagen – Der Besuch der Schwiegermutter steht an
Hinter der verschlossenen Badtür gehe ich also meinen morgendlichen Geschäften nach. Noch immer bin ich viel zu benommen um überhaupt zu erfassen was für ein Tag heute ist. Nur eins ist sicher. Heute ist kein Arbeitstag! Das weiß ich, weil der Wecker nicht geklingelt hat. So sitze ich nun auf meinem marmorähnlichem Keramik-Thron und Sinne über die Philosophie des Klodeckels nach. Als ich von außerhalb der Badtür die Kinder toben hören. Sie sind scheinbar sehr glücklich und wirbeln den ganzen Staub, durch ihr toben, auf. Und ständig krakeelen sie „Heute fahren wir zur Oma!“. Wie ein Blitz durchzuckt mich die Angst und die Gewissheit das ein Besuch bei meiner Schwiegermutter ansteht!

Wenn ich an meine Schwiegermutter denke, rumort mein Magen
Vor Angst rumort mein Magen. Zum Glück sitze ich dafür schon an der richtigen Stelle! Die Furcht vor der Schwiegermutter und ihrem Damenbart – das war es war mich den Morgen verdarb und so wie ich meine Schwiegermutter kenne, auch noch den Rest des Tages verderben wird.

Bei den Schwiegereltern geht der Punk ab!
Es müsste ein Gesetz geben, das ausdrücklich verbietet, das ein verheirateter Mann seine Schwiegermutter besuchen muss. Das ist doch wie Siegfried in die Höhle des Drachen ging um ihn zu erschlagen. Nur leider hat der moderne Mann kein Schwert und keine Lanze dabei. Er muss sich der Schwiegermutter unbewaffnet stellen. Nicht ganz nüchtern, aber wehrlos. Aber was soll das gejammer, man(n) hat den Braten geheiratet, und nun muss man den Ofen besuchen aus dem er kam!


Die Beziehung zwischen Schwiegermutter und Schwiegersohn
Die Beziehung zwischen der Schwiegermutter und dem Schwiegersohn ist eine ganz besondere. Ist es doch für einen Mann wie ein Blick in die Zukunft. Verdammte Gene! Er schaut auf seine Schwiegermutter – sieht den Damenbart, den Hüfthalter der fast explodiert, hört das schrille Lachen und bewundert die vielen Falten – die sonderbar an die Felsklippen des letzten Urlaubs erinnern.


Zukunftsblick: Deine Ehefrau wird irgendwann aussehen wie deine Schwiegermutter!
Der kleine Teufel auf der linken Schulter tanzt und lacht „Auch deine Frau wird mal so aussehen, ha ha“. Auch wenn es so kommen mag – ich will heute noch nicht daran erinnert werden! Es muss einen Weg geben um den Besuch bei der Schwiegermutter zu umgehen. Ist Selbstmord die Lösung? Hmm, Selbstmord ist so endgültig und ohne Rückfahrticket. Was ist nämlich wenn der Schwiegermutter vor Trauer der Wecker in der Brust stehen bleibt und man schlussendlich die Ewigkeit mit ihr verbringen muss?


…
