
Meine Schulzeit ist schon ziemlich lange her. Ich weiß eigentlich nicht mehr viel über die Schule. Erinnern tue ich mich nur an die alten Leutchen, die an der Tafel standen und ständig nur laberten. Nach 45 Minuten waren sie wohl erschöpft, und so wechselten sie sich in diesem Rhythmus ab. Das ging so bis zum Nachmittag.

Schule für´s Leben oder Vergeudung von Lebenszeit?
Ich weiß nicht, ob ich in meiner Schulzeit überhaupt mal etwas erlernt habe, was sich im späteren Leben als nützlich herausstellte. Ausnahme bilden da nur die Grundkenntnisse des Schreibens und Rechnens. Andererseits muss ich heutzutage viel zu oft Werbebotschaften und Mahnungen lesen. Geschweige denn wie hoch sich all die Rechnungen addieren. Das möchte ich eigentlich auch nicht wissen.

Wie die Lehrer mir Wissen ein brüllten
Es war wohl damals eine gewaltige Anstrengung für die Lehrer mir das ganze Bücherwissen in die Gehirnnudelsuppe zu brüllen. Jedenfalls bekamen sie häufig einen roten Kopf von mir. Manchmal schien sich der Unterricht nur um mich zu drehen. „Hör zu”, „schlaf nicht“, „leg kein Feuer” und „hör auf dummes Zeug zu erfinden” – ist nur eine kurze Auswahl der täglichen Kommunikation mit meinen Lehrern.

Das Teenageralter und die Mädchen in der Schule
Später, als die Entwicklung ihren Lauf nahm, wurden Mädchen immer interessanter für mich und in der Schule gab es viele davon. Wo konnte man damals als Teenager sonst Mädchen kennenlernen? So stieg in den höheren Klassenstufen mein Interesse an der Schule immer mehr. Ich machte zwar keine Hausaufgaben, lernte nicht oder nahm Schulbücher mit zum Unterricht. Dafür hatte ich aber das gepflegteste Erscheinungsbild von allen.

Unwissen und faul habe ich doch etwas gelernt
Ich lernte – mich bei den Mädchen beliebt zu machen. Es gelang mir damals mein Unwissen und meine Faulheit unter meinem jugendlichen Styling zu verbergen. Mehr Schein als Sein. Das war die einzige Lektion die ich im Schulalltag, zwischen Pausenklingeln und Schulbroten hinter den Heizkörpern, gelernt habe. Man kann sich auch bequem durchs Leben schlängeln.

Nach der Schulzeit, den Hauptgewinn gezogen
Am Ende bekam ich ein gutes Mädchen ab und heiratete sie. Klassenbeste war sie und schloss ihren Bildungsweg bespielhaft ab. Sie muss täglich lange arbeiten, verdient aber viel Geld. Beträchtlich mehr als ich. Ein paar Mal musste sie jedoch schon wegen Burnout behandelt werde. Auch ich habe mich geändert. Aufstylen tue ich mich schon lange nicht mehr. Eigentlich verbringe ich meine Freizeit Biersaufend in meiner Unterwäsche vor dem Fernseher. Wenn ich so nach all den Bierkästen an meine Schulzeit zurückdenke, dann erkenne ich das ich alles richtig gemacht habe. Ich habe das faule Leben erlangt, welches ich mir immer gewünscht hatte.

