Ach die liebevoll Familie, man muss sie einfach gern haben. Früh am Morgen wache ich auf. Vor meinem Fenster zwitschern die Singvögel eine harmonische Melodie. Während sich mein Geist langsam von der Traumwelt verabschiedet und eintaucht in die reale Welt.
Humor-Hotspots
Glücklich und zufrieden mit der Familie
Ich bleibe noch ein Weilchen im Bett liegen. Der Blick auf die andere Bettseite verrät mir das meine Frau bereits aufgestanden sein muss. Total entspannt rolle ich mich tiefer in meine kuschelige Bettdecke und bin glücklich darüber das mich keiner zwingt aufzustehen. Und während ich an nichts denke, sondern einfach nur den Moment genießen – höre ich wie sich behutsam die Schlafzimmertür öffnet.
Meine liebe Ehefrau
Es ist meine Frau die nach mir sieht. Flüsternd fragt sie “Mein Schatz, bist du wach?”. Ich antworte “Ja”. Da tritt sie näher zu mir heran, stellt einen großen Pott heißen Kaffee auf den Nachttisch und einen Teller mit leckeren Schnittchen auf meinen Bauch. “Oh das ist aber lieb von dir” sage ich, und sie erwidert “Für dich mach ich das doch gerne!”. Ich könnte nicht glücklicher mit meiner Familie sein!
Fertig mache für die Arbeit – Heute klappt es mit der Gehaltserhöhung
Nach meinem Frühstück im Bett möchte ich aufstehen und mich fertig für die Arbeit machen. Denn heute ist der Tag an dem ich meinen Chef um eine Gehaltserhöhung bitten möchte. Ich bin sehr zuversichtlich, den jeder im Betrieb weiß wie fleißig und gewissenhaft ich arbeite.
Meine lieben Kinder
Als ich mit vollem Elan meine Füße aus dem Bett schwinge kommen meine Kinder herein. Wie ein Engelschor wünschen sie mir einen guten Morgen. Mein kleiner Sohn freut sich schon riesig auf den Kindergarten. Denn heute lernen sie dort ein neues Lied! Meine Tochter ist bereits älter und geht in die Schule. Dort sind die Lehrer so begeistert von ihr, das sie bei den Elternabenden stets gelobt wird.
Mein seltsames drittes Kind
Aber da ist ja noch mein drittes Kind das mich an diesem Morgen begrüßen möchte. Seltsamerweise hält er in der einen Hand ein Stundenglas bei dem bereits fast der komplette Sand herunter berieselt ist. Und als wäre das nicht schon seltsam genug. In seiner andere Hand hält er eine Peitsche die er unaufhörlich, in einem mir seltsam vertrauten Geräusch, knallen lässt.
Ich habe keine drei Kinder – und die ich habe sind am Morgen niemals nett!
Und während ich so meine drei Kinder betrachte kommt es mir in den Sinn. Ich habe gar keine drei Kinder. Sondern nur zwei! Und diese sind wahrlich früh am Morgen niemals so nett. Nein, jeden morgen muss man sie aus den Betten schütteln und in die Schule bzw. Kindergarten schleifen.
Auch meine Frau hätte niemals am morgen die Zeit, geschweige denn die Lust, mir Kaffee zu bringen. Würde sie es dennoch tun, dann landete die Tasse bestimmt an meinem Schädel. Aber auch ich hätte keine große Freude daran meine Frau morgens mit vom Kissen zerzausten Haaren, ungeschminkt und mit Sabberflecken an der Wange zu sehen. Sie sieht dann aus wie die schreckenerregende Medusa. Und es ist nicht gelogen. Das letzte mal als ich sie nach dem Aufstehen sah – war ich 5 Minuten ein Stein.
Es war alles nur ein Traum
Nun ist mir alles klar. Es war alles nur ein Traum gewesen. Alles wird schwarz vor meinen Augen, der langsam von einem grauen Nebel durchzogen wir. Meine Augenlider öffnen sich langsam und ich fliege nun endgültig aus meiner schönen Traumwelt. So wie Adam und Eva damals aus dem Paradies geworfen wurden. So fühle ich mich jetzt. Und egal wie fest ich die Augen zukneife – der harmonische Traum kommt nicht wieder. Ein Traum wo es kein Streit mit der Frau gab, wo die Kinder auf das hörten was man ihnen sagt und wo man ein produktiver Mitarbeiter ist, der wirklich Chancen auf eine Gehaltserhöhung hätte. Tja, der Traum ist vorbei und die Alltagsdepression übernimmt ihren Platz.
