
Diese ewig langweiligen Behördengänge sind ein Fluch der sich durch die Zeiten, von Hindenburg bis heute, zieht. Dabei leben wir in einer hochtechnisierten Welt. Das Internet macht es möglich ständig und überall (auch auf Arbeit) sich Schmuddelfilmchen anzusehen. Flugzeuge fliegen ohne Piloten, auf dem Mars stehen ferngesteuerte Fahrzeuge, Menschen laufen mit Schweineherzen herum und das Handy erkennt eingehende Anrufe von der Schwiegermutter und blockiert sie zugleich. All das haben sich kluge Eierköpfe ausgedacht – doch keiner dieser Einsteins schaffte es die lästigen Behördengänge abzuschaffen.

Der Gang zu den Behörden – Warum geht das nicht online?
Es ist doch so. Möchte ein hinterlistiger Börsenbroker fallende Kurse sehen, dann vollzieht er seine Geschäfte anonym übers Telefon. Möchte ein Hacker wissen was die Geheimdienste der Erde so treiben, dann benutzt er seinen Computer. Auch wenn wir Hunger haben und zu faul sind was zu kochen, dann bestellen wir uns eine Pizza bei Lieferando, Lieferheld, Pizza.de und wie sie alle heißen. Alles geht heute von Zuhause aus. Schulden bezahlen wir mittels Online-Banking, Shitstorms heizen wir mittels Facebook an und was wir auch immer kaufen wollen – irgendwo in den weiten des Internets ist jemand der es uns liefert.

Umzug, Ausweis, neues Auto – Das Amt will dich sehen
Ziehe ich aber um, oder muss mein Ausweis neu beantragen, oder Melde mein neues Auto an, oder will eine besser bezahlte Arbeit finden. Dann bleibt mir nichts anderes übrig, als meine Zalando Schuhe anzuziehen, mich in mein von autoscout24 gekauftes Auto zu setzen und meine Wohnung, die ich bei immonet entdeckte, zu verlassen.

Anträge ausfüllen, aber wie ohne automatischer Rechtschreibprüfung?
Wegen so vielen Kleinigkeiten muss man heute zu den ach-so vielen Behörden losziehen. Unter dem Arm ein Stapel Papier, welches man fein säuberlich ausgefüllt hat. Und da ist ja schon das erste Problem! Schreiben – mit Kugelschreiber auf Papier? Das hat man doch schon längst verlernt! Mit zwei Fingern auf der Tastatur herum hacken. Oder dank des beweglichen Daumens, welcher uns ja von den Affen unterscheidet, auf dem Smartphone E-Mails schreiben. Das können wir heutigen Menschen besser und schneller, als Kringel und Kreise des Alphabets auf ein DIN A4 Blatt zu malen. Ein weiterer Vorteil von Computer und Smartphone ist dabei auch die automatische Rechtschreibprüfung die ein Blatt Papier nicht vorweisen kann.

Die Wartezeiten bei den Behörden – Ihr seid alle verflucht
Aber nicht nur der Gang zu den Behörden ist lästig. Wie sehr genießt ein echter Bundyianist doch sein Sofa mit dem Vormittags- Billig bier und den schlechten Fernsehserien. Nein, der richtige Behördenärger beginnt beim im Warteraum platz nehmen, sich in die Warteschlange einreihen oder beim Nummer ziehen. Man ist da und wartet und wartet bis man endlich an der Reihe ist. Bis dahin vertreibt man sich die Zeit mit Fluchen und Meckern.

Wartezeit überstanden – rein ins Büro der Sachbearbeiterin
Wenn man es dann geschafft hat die Wartezeit in einem stickigen Raum, neben Leuten denen man gern einmal eine Schaufel über den Scheitel ziehen würde, überstanden hat. Dann hievt man seinen Leib in das Zimmer des Sachbearbeiters. Meistens ist es eine ältere Frau dessen Hüften aufgrund der Beamtenschaft im Lauf der Zeit, wie der mächtige Rhein, immer breiter wurde. So sehen jedenfalls meine Beobachtung aus.
Die nervenden Beamten
Naja, egal ob männlichen oder weiblichen Bearbeiter. Eines ist sicher. Diese Person hat keine Lust auf die Arbeit und sie hassen einen! Und das nur weil man, wie der heilige Al Bundy, von Haus aus neugierig ist, und die Sachbearbeiterin fragt ob die Nägel ihres Stuhles vom Planeten Krypton stammen. Aufgrund einer solch harmlosen Frage, wird man dann schikaniert. Jedes kleine Häkchen und jede Angabe wird auf den Anträgen kontrolliert. Alles wird von den Tintenpissern auf Vollständigkeit überprüft.

Unkündbaren Beamten – Zu alt für die Weiterbildung
Ich finde diesen ganzen Behördenkram könnte man doch bequem auch von Zuhause über Internet, Postweg oder von mir auch Rauchzeichen erledigen. Das würde sicherlich vieles vereinfachen, auch für die Behörden. Aber es gibt einen Grund warum man überall alles mit Hilfe des Internets erledigen kann, nur die Behördengänge nicht. Der Grund liegt, meiner besoffenen Meinung nach, an den unkündbaren Beamten selbst. Wollte man ihnen eine neue Form der Bearbeitung mittels Internet, und digitaler Kommunikation beibringen. Dann würden ach so viele Beamte die aus einer Zeit ohne Bits und Bytes, Computernetzwerken und Speichermedien die nicht in Stein gemeißelt werden, überfordert sein.

Nicht jeder ruht sich auf seinem Beamtenstatus aus
Lass wir aber einmal die lieben Menschen mit Beamtenstatus in ruhe. Sie haben ihren Ruf als schlafende Bürokraten – teilweise auch unbegründet und nicht jeder ruht sich auf seinem Beamtenstatus aus. Außerdem würde es jedem schwerfallen eine jahrelangem Arbeitsprozess umzuändern und auf einmal ganz neue Medien zu nutzen. Das wäre so als ob ein Bierflaschenvertilger auf einmal den Umgang mit Korkenzieher und Weinschwenken erlernen müsste. Also ich Bruder Al-Bertus könnte das nicht.
