
Ach, schlechte Laune ist etwas fabelhaftes! Gibt sie uns doch einen wunderbaren psychischen Zustand, der uns recht gibt – wenn wir andere Beschuldigen. Jeder Mensch auf dieser Erdscheibe kennt schlechte Laune. Hat unser gegenüber diese – dann fallen einen viele Begriffe dazu ein ihn zu beschreiben. Von einer schlecht gelaunten Person wird er zur Zicke, Miesmuschel, Miesmacher oder Dickkopf. Er ist dann Kratzbürstig, Streitsüchtig, Übellaunig, Missvergnügt, Trübsinnig und versprüht überall seinen Katzenjammer.
Immer Recht, dank schlechter Laune
Hat man aber selber schlechte Laune dann fühlt man sich im Recht! An allem sind die anderen Schuld. Geht das verflixte Gurkenglas nicht auf – dann hat bestimmt die Ehefrau in der Kauffalle falsch zugegriffen. Springt das Auto nicht an – dann hat die Frau mal wieder den Scheinwerfer zu lange angelassen. Kommt nichts im Fernsehen – dann liegt das daran das die Frau diesen dummen Weiber-Sendungen zu viele Einschaltquoten beschert hat und alle guten Männersendungen mit Bikinis und Toten abgeschafft wurden. Ist der Kühlschrank leer – war die Frau nach ihrer Arbeit nicht einkaufen. Stößt man sich den großen Zeh – ist die Frau Schuld!

Leider haben Frauen nicht an allem Schuld
Zwar wäre es schön wenn in dieser Welt die Frauen schuld an allem hätten – aber dem ist leider nicht so. Eine Frau mit schlechter Laune ist ebenfalls nicht zimperlich wenn es um Schuldzuweisungen geht (wie jeder verheiratete Mann schließlich weiß)! So müssen jeden Tag Ehemänner mit dem Hubschrauber von Häuserdächern gerettet werden, weil ihre Frauen einen schlecht gelaunten Tag haben. Und Gründe auf uns zu meckern haben die Frauen (zurecht) mit uns.

Zurecht schlecht gelaunte Frauen
So schaffen wir es ja tatsächlich nicht einen vollen Müllbeutel heraus zu bringen, Wäsche ohne Verfärbungen zu waschen oder sie knitterfrei aufzuhängen. Wir können niemals nach dem Weg fragen wenn wir uns verirrt haben, sind zu schwach den Toilettensitz herunter zu klappen, verrenken uns den Hals bei jeder schönen Frau, vergessen jedes Datum von Hochzeit bis Geburtstag und legen unsere schmutzigen Socken neben den Wäschekorb.
Überfordert mit der Welt – Wo ist bloß jemand zum anzicken
Fakt ist das jeder Mensch einmal schlecht gelaunt ist. Das hat sicherlich einen wichtigen Grund. Schließlich fühlt man sich manchmal so überfordert von der Welt. Weil man Arbeiten muss, wenn andere am Strand liegen. Oder Diätnahrung zu sich nimmt, wenn andere schlemmen. Und dann kommen sie die trüben Gedanken. Warum muss ich mich eigentlich quälen – während es den anderen besser geht. Bin ich eigentlich der einzige der diese vielen, vielen Pflichten alleine erledigen muss? Und dann ist die Welt, die Liebsten und eigentlich jeder der vorbeikommt Schuld.

Haben gemeine Stimmungsschwankungen einen Sinn?
Das Gehirn fühlt sich im „schlechte Laune“ Zustand wie unterzuckert an. Und es werden Vorwürfe gemacht für die man sich im Anschluss schämt und um Verzeihung bittet. Dennoch verfallen wir Menschen immer wieder in schlechte Laune. Als Kind, Erwachsener und Greis – in jedem Alter tragen wir unsere Stimmungsschwankungen mit uns herum. Mal bekommen wir sie ab, und mal versprühen wir selber Gift. Es scheint gar so das die schlechte Laune einen wichtigen Sinn erfüllt im Leben. Wahrscheinlich verwandeln wir uns vom friedlichen Menschen zum Hulk, wenn das Leben uns über den Kopf wächst, wir ein Anti-Streßventil öffnen und den Dampf über die nächste Person versprühen die gerade da ist. Die zur falschen Zeit am falschen Ort steht. Ist aber gerade keine Person da die man anzicken kann – dann suchen wir uns eine! Egal ob am Telefon oder anonym im Internet.
