
So manch einer, dem der Druck der Welt zu viel wird kommt auf den Gedanken dieser zu entfliehen und einfach in ein Kloster einzutreten und Nonne, Ordensschwester bzw. das männliche Gegenstück dazu, Mönch zu werden. Warum auch nicht, schließlich gibt es im Kloster kostenloses Essen, ein Bett und vor allem viel viel Ruhe.

Wie man eine Nonne bzw. Ordensschwester wird
Manch einer versucht sogar mit dem Ordenseintritt sein gebrochenes Herz zu heilen. Wie es z.B. in dem alten Werbespot vom „Mars-Riegel“ gezeigt wurde, wo neben dem Tor zum Mönchskloster ein großer Topf mit zerrissenen Fotos von Ex-Freundinnen stand. Aber auch Rambo versuchte im dritten Teil dem Stress der Außenwelt zu entfliehen und ging in ein Buddhistisches Kloster in Thailand.

Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam
Doch so ein Ordenseintritt ist nicht ganz so eine einfache Entscheidung. Schließlich ist es ein großer Schritt sich von allem weltlichen zu trennen und ein Leben in Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam zu führen. Dazu verbringt man viele Stunden des Tages mit Beten, singen und lesen in der Bibel. Welchem Menschen, der sich ansonsten nicht viele Gedanken über Religion und Gott macht hält das lange aus? Wer Nonne oder Ordensschwester werden möchte muss schon vorher tief im katholischen Glauben verankert sein.
Unterschied zwischen Nonne und Ordensschwester
Die Begriffe Nonne und Ordensschwester werden von den meisten Menschen als Synonym angesehen. Doch das sind sie nicht. Die Hauptaufgabe einer Nonne besteht darin zu beten und ihr Leben Gott zu weihen. Daher verbringen Nonnen viel Zeit des Tages damit im Chorraum zu sitzen und das sogenannte „Stundengebet“ zu führen. Bei diesem Gebet wird ab Sonnenaufgang, sieben mal am Tag, zu Gott gebetet.

Leben einer Nonne
Das Leben einer Nonne ist von der restlichen Welt abgegrenzt. Nur mit ausdrücklicher Erlaubnis einer Oberin dürfen sie ihre Klausur (ihr abgeschiedenes Klosterleben) verlassen. Die Nonnen sollen sich durch diese Abgeschiedenheit von der restlichen Welt auf Gott und ihre Gebet besinnen. Somit führen sie ein Eremiten leben, wobei das Klosters symbolisch die für ein Leben in der Wüste steht. Nur wenige Menschen dürfen ein Nonnen-Kloster betreten. Nur Ärzte, Handwerker und anderes Notdienste dürfen ins Kloster kommen, wenn einmal Hilfe benötigt wird.

Leben einer Ordensschwester
Ordensschwestern leben zwar auch in einer geselligen Ordensgemeinschaft, doch sind sie nicht so stark von der Außenwelt abgegrenzt. Ihre Lebensform wird von den „Evangelischen Räten“ bestimmt und sie verrichten häufig Aufgaben in der Alten- und Kinderpflege, sowie sonstigen gemeinnützigen Arbeiten. Jeder Mensch hat bestimmt schon etwas von den Schwestern vom Roten Kreuz gehört.

Nonnen, Ordensschwestern und Mönche sind Katholiken
Alle Nonnen, Ordensschwestern und Mönche sind Katholiken! In der Evangelischen Kirche gibt es keine Orden und Klöster. Da sie glauben das eine Ordensgemeinschaft die ausschließlich für alle Menschen zu Gott beten unnötig sind. Kann ja schließlich jeder sich in seinem eigenen Gebet bei dem Meister beschweren.
Wenn sich eine Frau nun entschlossen hat Nonne zu werden. Dann läuft das so ähnlich ab wie in jedem anderen Beruf. So wird die Berufung Nonne zu werden, zum Beruf Nonne. Man benötigt also ein Lebenslauf, wo unbedingt drinnen stehen muss das man getauft ist. Es wird ein Bewerbungsgespräch geführt und dann geht es ans Praktikum. So ähnlich wie die Arbeitgeber halten es auch die Ordensgemeinschaften.
Welche Nonnenklöster und Ordensschwester-Gemeinschaften gibt es?
Also wenn sich eine Frau entschließt einer Nonnen-Gemeinschaft beizutreten, wendet sie sich an ein Kloster ihrer Wahl. Schließlich ist das Leben von Ordensgemeinschaft zu Ordensgemeinschaft unterschiedlich. Wer Nonne werden möchte wählt z.B. einen Orden der Kartäuserinnen, Klarissen, Karmelitinnen, Kamaldulenserinnen oder Trappistinnen aus. Wer den Weg einer Ordensschwester gehen möchte geht zu den Johannitern, Dominikaner usw.
Die Wahl des richtigen Ordens und Klosters sind wohl keine leichte Aufgaben. Es ist gar so als suche man sich einen Ort aus an dem man sein ganzes Leben verbringen muss.

Schnupperkurs im Nonnenkloster
Wer sich dann aber für ein Kloster entschieden hat der macht in der Regel ein mehrwöchigen Schnupperkurs mit. Dabei darf man im Gästehaus des Ordens übernachten und nimmt täglich an den Stundengebeten dran teil.
Leben in einer Ordensgemeinschaft
Die meisten Frauen die so einmal in das Leben einer Nonne eintauchen konnten. Haben sicherlich nach dieser Zeit kein Lust mehr Nonne zu sein. Viel zu viel muss man entbehren und seine ganze Kraft den Gebeten opfern. Auch mit der Zeit für sich selber sieht es schlecht aus. Schließlich leben Nonnen und Ordensschwestern in einer starken und sehr engen Gemeinschaft zusammen. Nur weniges macht man alleine. Man betet in der Gruppen, man ist mit ihnen und kann sich nur in sein engen Zimmer (die sogenannte Zelle) zurück ziehen. In so einer Zelle einer Nonne ist aber nicht viel Platz. Meistens sind sie nur 3 mal 4 Meter groß. Das reicht dann für ein Bett und einen kleinen Schrank.
Diejenigen Frauen die das Klosterleben jedoch nicht abschreckt, die sich wirklich dafür berufen fühlen. Die können nach dem Schnupperkurs mit ihrer Novizenmeisterin um eintritt in dieses Leben bitten.

Was ist erforderlich um Nonne zu werden?
Schulnoten, Herkunft und das vorherige Leben spielen keine Rolle. Es ist nur wichtig das man getauft ist, gut in einer Gemeinschaft zurecht kommt und nicht verheiratet ist. Dazu darf man aber auch nicht für jemanden verantwortlich sein. Also eine Frau mit Minderjährigen kann nicht einem Nonnen-Kloster beitreten. Erst wenn die Kinder auf eigenen Beinen stehen darf sie eintreten. Also ist es kein Problem wenn eine Nonne eigene Kinder hat, schon einmal verheirate war oder erst sehr spät Katholikin wurde.
Altersbeschränkung bei Nonnen und Ordensschwestern?
Auch eine Altersbeschränkung gibt es soweit nicht. Natürlich muss eine angehende Nonne bzw. Ordensschwester volljährig sein. Aber es gibt kein maximal Alter für den Eintritt. Doch die meisten die einen Orden beitreten sind zwischen 20 und 30 Jahren alt. Viele gehen nach dem Studium ins Kloster.

Zweijähriges Noviziat
Die Frau die von der Ordensgemeinschaft aufgenommen wird, macht erst einmal ein zweijähriges Noviziat. Worin eine Glaubensausbildung enthalten ist. Also muss die angehende Nonne erst einmal viel über Religion und Ordensregeln lernen. Mit Ausruhen und im Klostergarten ausgedehnte Spaziergänge machen ist da nicht viel. Erst muss man beweisen, das man dem Klosterleben gewachsen ist. Das verlangt sicherlich viel Hingabe und Durchhaltewillen. Bestimmt auch weil eine Novizin nicht viele Kontakte zu ihrer Außenwelt pflegen darf. Da das Noviziat die Zeit der innerlichen Einkehr sein soll und da würden viele Besuche und Gespräche mit den Eltern, Freunden und Verwandten, mit ihren weltlichen Problemen, nur stören.

Wer das Noviziat meistert der legt dann ein Ordensgelübte ab (des ewigen Profess). Dabei bindet sich die Nonne feierlich an ihren Gott, die Kirche und der Ordensgemeinschaft.
Urlaub und Privatleben als Nonne bzw. Ordensschwester
Obwohl die Regeln in den Nonnenklöstern streng sind. Gibt es auch die Möglichkeiten die Mauern für einige Zeit zu verlassen. Wie in anderen Berufen dürfen auch Nonnen in den Urlaub fahren, Ausflüge machen oder auch einkaufen. Natürlich werden solche Vorhaben vorher in der Gemeinschaft abgesprochen. Sodass eine Nonne in ihrem Urlaub zwar in die Berge zum wandern darf, aber keine Genehmigung für Ballermann 6 erhält.
Austritt aus dem Kloster oder Ordensgemeinschaft
Sowie der Mensch immer nach neuem strebt und Veränderungen wünscht. So ist auch der Eintritt in ein Nonnenkloster oder eine Ordensschwestern-Gemeinschaft nicht unendlich. Wer will kann sein ganzes Leben dort bleiben und nach dem Ableben auf dem Klosterfriedhof neben ihres gleichen beerdigt werden. Doch wer die enge des Klosters nicht mehr wünscht der kann auch wieder austreten. Das ist zwar nicht ganz so einfach wie ein „Chef ich kündige und bin weg“ wie im normalem Berufsleben. Aber es ist möglich.

Dafür muss sich die Nonne oder Ordensschwester die austreten möchte in eine zweijährige Exklaustration begeben. Dabei kann die Nonne wohnen wo sie will und sich fernab der Gemeinschaft überlegen wo sie sich wohler fühlt. In der normalen Welt oder dem Kloster. Daraufhin entscheidet sich die Nonne ob sie darum bittet von ihren Gelübden freigesprochen zu werden.